Türkei setzt Aktivitäten unbeirrt fort
Derweil kann die ehrgeizigen Ambitionen der türkischen Regierung im östlichen Mittelmeer und im nordafrikanischen Libyen kaum mehr etwas aufhalten, nachdem es zuletzt wieder einmal nur zu einer Art Burgfrieden in Bezug auf türkische Gasexplorationen vor den Küsten Griechenlands und Zyperns gekommen war.
Denn die türkischen Offshore-Gasexplorationen setzen sich fort, während diese Aktivitäten westlichen Medienberichten zufolge durch eine Entsendung von türkischen Kampfflugzeugen samt einer Marinefregatte flankiert werden.
Frankreich stärkt Griechen den Rücken
Seitens Zyperns soll unter Bezugnahme auf andere Medienberichte inzwischen die Ankunft von zwei französischen Kampfflugzeugen des Typs Rafale samt eines weiteren Flugzeugs des Typs C-130 auf einer zypriotischen Luftwaffenbasis bestätigt worden sein.
Gleichzeitig bereite die Pariser Regierung eine Entsendung der Marinefregatte Lafayette in die östliche Mittelmeerregion vor. Die nachfolgende Twitter-Botschaft hatte der französische Staatspräsident Macron am Mittwoch zu den aktuellen Entwicklungen abgesetzt:
„Ich habe mich dazu entschieden, die französische Militärpräsenz in der östlichen Mittelmeerregion in den kommenden Tagen temporär zu verstärken, um die Zusammenarbeit mit Partnerländern der Europäischen Union, einschließlich Griechenlands, zu intensivieren.“
Türkei bezieht sich bei Anspruchserhebung auf Nordzypern
Die türkische Führung scheint das nicht großartig zu kratzen, nachdem es zu Wochenbeginn zu einer Intensivierung von militärischen Übungen nahe des griechischen Hoheitsgewässers gekommen war. Griechenland fasst diese Entwicklungen vor seiner geografischen Haustür ganz offensichtlich als militärische Bedrohung auf.
Der türkische Präsident Erdogan hat unterdessen offiziell bestätigt, das Explorationsschiff Oruc Reis samt einer Militäreskorte in die umstrittene Mittelmeerregion entsandt zu haben. Schon zuvor hatte Macron die türkische Regierung ganz offen für ihren „Expansionismus“ kritisiert.
Die türkische Regierung stützt sich derweil auf die These, dass nahezu alle Gewässer um die Mittelmeerinsel Zypern zum eigenen Staatsgebiet gehörten, Bezug auf die seit den 1970iger Jahren durch die Inseltürken okkupierte Nordhälfte Zyperns nehmend.
Dem griechischen Premier platzt der Kragen
Griechenlands Premierminister Mitsotakis zeigt sich in der Zwischenzeit erfreut über die militärische Unterstützung aus Frankreich, nachdem Mitsotakis die Europäische Union über die letzten Wochen zu proaktiven Maßnahmen gegenüber der Türkei gedrängt hatte.
Gegenüber dem US-Botschafter bei den Vereinten Nationen erklärte Mitsotakis darüber hinaus, dass eine unter NATO-Partnerstaaten bislang gültige Nichteinmischungspolitik aus seiner persönlichen Sicht in einer schnell zunehmenden Krise nicht mehr länger gewährleistet bleiben könne.
Dieser Ansatz eines zwischenstaatlichen Umgangs unter NATO-Partnerstaaten sei aus Sicht von Mitsotakis nicht länger gegeben und werde aus diesem Grund seitens Griechenland auch mehr nicht länger akzeptiert. Gegenüber NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg habe er (Mitsotakis) zuletzt deutlich gemacht, dass sich ein NATO-Partnerstaat gerade auf eine Art und Weise verhielte, welche die staatlichen Interessen Griechenlands unterminiere. Und dies werde seitens Griechenlands nicht mehr länger hingenommen.
Militärischer Konflikt befürchtet
Am gestrigen Donnerstag hielten Griechenland und Frankreich übrigens eine gemeinsame Militärübung nahe der Insel Kreta ab. Unter Medien und Beobachtern wurde dies als klare Botschaft und Warnung an die Adresse der Türkei interpretiert, was insbesondere aus Sicht der Ernsthaftigkeit gelte, mit der Macron die griechische Souveränität gegen potenzielle Übertretungen von außen zu unterstützen bereit sei.
Mancherorts wird inzwischen gar der mögliche Ausbruch eines militärischen Konflikts in der östlichen Mittelmeerregion zwischen NATO-Partnerstaaten befürchtet. In einer Fernsehrede richtete sich der türkische Präsident Erdogan gestern an seine Landsleute, um den Vorwurf zu erheben, dass das türkische Explorationsschiff Oruç Reis unter eine Art von „Attacke“ geraten sei.
Erdogan spricht von Attacke – Griechen beschwichtigen
Erdogan ging allerdings nicht ins Detail noch legte er für diese Anschuldigungen Beweise vor. Allerdings sollen türkische Militärkräfte auf diese Entwicklung in entsprechender Weise reagiert haben. Erdogan hierzu im Wortlaut laut des türkisch-sprachigen Blattes Hurriyet:
„Wir haben ihnen bereits mitgeteilt, dass ein immenser Preis zu zahlen sein wird, falls sie die Oruç Reis attackieren sollten. Und wir haben heute hierauf die erste Reaktion geliefert.“
Inzwischen ist es wohl auch in griechischen Medien zu Berichten gekommen, die auf eine direkte und kurzzeitige Konfrontation zwischen griechischen und türkischen Kriegsschiffen hindeuten. Laut türkischen Quellen soll die Oruç Reis durch eine griechische Fregatte berührt und beschädigt worden sein.
Griechische Medien spielen den Vorfall hingegen herunter, darauf hinweisend, dass es nur zu einem unzulänglichen Kontakt zwischen beiden Schiffen gekommen sei.
„Was heißt das für mich konkret!?“
Die Situation ist brandgefährlich - Russland und China schauen derweil amüsiert zu und reiben sich die Hände…
Kommentare
Auf einer Seekarte ist die Route, auf der sich das Schiff bewegt und nach Gas sucht relativ auserhalb der griechische Grenzen.
Was Frankreich aktuell macht, passt zu Frankreichs Aussenpolitik. Immer schön sich überall einmischen, mit der Erwartung insgeheim Beute zu machen. Und sich vor der Presse als Moralapostel darstellen.
falsch
Nachdem sich nun Frankreich (und somit auch Deutschland) auf die Seite der Grichen stellt, wird Erdogan klein bei geben müssen. Er lässt nur ein bisschen die Muskeln spielen, weil er derzeit ein bissl verärgert ist, weil sich die Vereinigten Arab. Emirate auf die Seite der Israelis stellten. Tja der Erdogan ist halt grad a bisl angepisst kein Grund zur Panik. Lenkt aber von der eigentlich viel wichtigeren Nachricht ab, nämlich das Berkshire seine Banken aus dem Portfolie geschmissen hat und bei Barrick Gold eingestiegen ist. Oh siehe da scheint wohl was im Anmarsch zu sein ....!
Natürlich mag es ihnen zugute kommen, dass sich NATO-Partner feindselig gegenüber stehen. Aber welchen Nutzen sie daraus schlagen könnten, steht wohl eher in den Sternen.
Die Russen brauchen die Bosporus-Durchfahrt um mit ihren Schiffen der Schwarzmeerflotte ins Mittelmeer zu kommen, China hat Interesse am Mittelmeerzugang der Seidenstr., über Griechenland oder Italien, das ist mir noch nicht ganz klar. Eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen der Türkei und Griechenland dürfte beiden nicht ins globale Konzept passen.
Haha, Frankreich mischt sich ein...Der Erdogan ballert auf der ganzen Welt rum, bis nach Lybien, aber Frankreich mischt sich ein?
Ergogan hat handfeste imperialistische Interessen und sonst nichts!
Macron tritt las EU auf, einer muß es ja tun und der senile Wackeldackel Merkel ist nur noch peinlich.
Fraglos schreibst du einseitig für türkische Interessen, was ja bei deinem Usernamen ergologisch ist.
https://www.schwaebische.de/ueberregional/politik_artikel,-streit-um-erdgas-warum-griechenland-und-die-tuerkei-kriegsschiffe-in-die-aegaeis-schicken-_arid,11257233.html
Vielleicht können Sie die Karte verifizieren, Herr Baudzus?
Viele Grüße, Markus L.
Also ihr Türken und Griechen, legt euch wieder hin!
Ich verstehe soweiso nicht das Griechenland nicht schon vor Jahrzehnten angefangen hat sein Erdgas zu fördern?
Wohl die UNO, EZB, und vor allem die Amis wollten erst Griechenland schröpfen und alles billigst erwerben, selbst die Föderlizensen um es dann zu födern. Eine Schande zuzuschauen wie die Länder auf diese Art und Weise von den ganz großen (Wallstreet!) manipoliert werden.
Griechneland könnte so gut dastehen wenn es Europa und die EZB nicht gäbe und keine Weltbank etc. etc. aber darüber spricht mal wieder keiner.
Osman hat schon recht ... Frankreich hat 2011 Libyen bombardiert und das Land ins Chaos gestürzt... (paar Monate zuvor hatte Gaddafi sein Zelt in Paris aufgeschlagen :-)
After shaking hands with a French, count your fingers ...
Frankreich "unterstützt" Griechenland ? nein ... Ich würde sagen Frankreich giesst eher öl ins Feuer... TOTAL soll das GR-Erdgas beförden und min 50% in die Tasche stecken... das ist Diebstahl am griechischen Volk (in Zusammenarbeit mit den Polit Clans in Griechenland)... oder glauben Sie etwa Macron wäre philhellene...?
Wenn es Sie interessiert, können sie hier nachlesen : https://sputniknews.gr/apopseis/202008148026614-ellas---gallia---epikyriarhia/
Warum beuten Griechenland und die Türkei die Vorkommen nicht gemeinsam mit Zypern aus?
Alle investieren.
Alle verdienen!
Alle drei brauchen dringend Devisen.
Ansonsten geht doch alles an die Rüstungsindustrie!
Da sehe ich Nato und EU in der Pflicht, sowas anzuleiern auch gerne mit dem Druck, der bei Nordstream 2 aufgebaut wird!
sollten Sie einen Folgeartikel zu diesem Thema schreiben wäre es zur Versachlichung der Situation wirklich hilfreich wenn Sie darstellen könnten ob nun bewohnten Inseln laut internationalem Seerecht eine AWZ zusteht. Falls ja, ist es rechtlich wirklich relevant wie stark die Insel bewohnt ist und wie weit sie von ihrer Hauptstadt bzw. ihrem Festland entfernt ist?
Viele Grüße
So weit so gut. Aber dann kam für diese im Süden Europas angesiedelten Leute ein echter Kulturschock. Während das stolze Volk am Bosporus vor sich hinsiechte und sich mit Olivenschütteln und Ziegenmelken am Leben hielt, brummte in der Hitler-Nachfolgeschaft der Bär. Was sich im Ländle da unten herumsprach und eine kleine Völkerwanderung gen Norden startete.
Na ja, man verdiente da oben ganz gut, tauschte die DM in Piaster (??? Lira, Türkpfund, müsste nochmal die Währung von damals googeln!) und schickte dieses Zeugs massenhaft gen Süden. Aber immer tiefer frass sich folgende Einsicht ins Herz, die Seele und ins Gehirn der Osmanen: Diese zweifach weltkriegsverursacht habenden Deutschen sind wieder WER und wir aus dem einst glänzenden Orient nur deren Sklaven. Status 195X bis heute!
Und das wirkt!
@Markus69....... der Name klingt schon ein wenig verdächtig...hmm?
@inspector-gadget ........ super coocler name....... da bin ich schon wirklich sehr neidisch daß ich
nicht selber darauf gekommen bin, aber ich kann damit leben.......
@All ...super gute Kommetare....die man machen kann wenn man selber weit weg von der Tragödie
ist ...... bewahre uns Gott selber in einen solchen Konflikt hineingezogen zu werden. Allerdings steigen
leider die Wahrscheinlichkeiten dafür von Jahr zu Jahr ....
Macello
leider die Wahrscheinlichkeiten dafür von Jahr zu Jahr ....«
Die NATO und ihr Oberbefehlshaber (USA) arbeiten mit Hochdruck daran, Europa wird das Schlachtfeld sein.